Einbandgestaltung
und Schuber bilden die kulturgeschichtlich bewiesene, in der Goethezeit
erfolgte Kulmination der Gepflogenheit ab, Initialen zu hinterlassen,
in diesem Fall L und W als Ausdruck hoffnungsvoller Erwartung.
Vorsatzblätter in Rosa, stehen einem Nachsatzblatt in bedrückendem
Rot gegenüber. Die Faksimiles Goethischer Handschrift zu
Beginn und am Ende des Buches umschließen die Abfolge der
Geschehnisse.
Farbe als dominanter Ausdrucksträger beschreibt Atmosphäre
und Stimmung. An deutlichen Zäsuren im Text des "Werther",
die den Bildseiten gegenüber gesetzt sind, werden die innerpsychischen
Prozesse ablesbar, die das dramatische Ende begründen. Diesen
Textauszügen gemäß sind die Bildgestaltungen komprimiert
und knapp gesetzt. Die exakte Klarheit des Collageschnitts weist
auf das Wesentliche in expressiver Form.
Handgeschöpftes Naturpapier, Bananenfaser und Federn vermitteln
über ihre Haptik Direktheit und Gegenwärtigkeit. Werthers
Kleidung erscheint in Gelb, Blau und Schwarz unter der verhängnisvoll
fleischfarbenen Schleife.
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