"Schattenschrift" stellt die
Frage nach dem Sinn des Registrierens, Sammelns, Sichtens in Bibliotheken.
Auch die nach dem Schrieben, Malen und Musizieren als moralische
Haltungen.
"Die
Schrift - das große Auge - hat alles gesehen." (Klaus-Dieter
Brunotte).
Klaus-Dieter
Brunotte spürt in serinen Gedichten den Botschaften der Zeichen
in Felsen Himmel und Landschaften nach. Wie, im Sinne Leonardo
da Vincis, aus Wandflecken Bilder werden, übermitteln Zeichen
Informationen. Zeichen werden zu Schrift. Schrift wird zur Überbringerin
vergangenen Seins.
Zeichen
und Gedichte sind im Buch einander ebenbürtig. Das transparente
Wolkenpapier lässt Text, Graphik und Noten durchscheinend
überlagern. Ein Gefühl der Durchdringung von Vergangenem
und Gegenwärtigem setzt sich durch.
Graues
Papier als Halbton assoziert Schatten. Die Musik Michael Schenks
vertieft eigenständig den Ausdruck des Buches. |